Zweckverband Wasserversorgung Trollmühle: Neuer Tiefbrunnen für die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung


Im Herbst 2020 hat der Zweckverband in der Umgebung der Ortsgemeinde Laubenheim mit der Suche nach neuen Grundwasservorkommen zur langfristigen Sicherstellung der Trinkwasserversorgung in seinem Versorgungsgebiet begonnen. Ein neuer Brunnen wird dringend als Reserve benötigt, falls eine der jetzigen zentralen Gewinnungsanlagen im Guldenbachtal aus technischen oder qualitativen Gründen über einen längeren Zeitraum ausfallen sollte. Da einige dieser Tiefbrunnen schon mehrere Jahrzehnte alt sind, muss heute für solche Ausfallsituationen entsprechende Vorsorge getroffen werden.
 
Außerdem muss der Zweckverband auch auf den sich immer deutlicher abzeichnenden Klimawandel reagieren. Immer häufiger auftretende, langanhaltende Hitzewellen mit über mehrere Tage anhaltenden Spitzenbedarfsabnahmen müssen durch die Brunnen, Speicheranlagen und das Transportnetz mit seinen Pumpen bewältigt werden. So wurden beispielsweise im August 2020 an mehreren Tagen hintereinander neue Rekordwerte beim Spitzenbedarf verzeichnet. Gleichzeitig sinken in den räumlich begrenzten Grundwasserspeichern des vorderen Hunsrücks die Grundwasserspiegel auf Grund der ausbleibenden Niederschläge immer weiter ab. Zukünftig können die dortigen Gewinnungsanlagen wegen der sich häufenden Trockenereignisse immer weniger zur Deckung des Trinkwasserbedarfs beitragen. Diese Mengen müssen zunehmend durch die ergiebigen und von der Trockenheit unabhängigeren zentralen Gewinnungsanlagen im Guldenbachtal substituiert werden. Zur Unterstützung dieser Entwicklung ist der geplante neue Tiefbrunnen ein wichtiges Element.

Neuer Tiefbrunnen / Laubenheim

Schon Anfang 2021 konnte der Zweckverband den erfolgreichen Abschluss einer 250 Meter tiefen Erkundungsbohrung mit ergiebigen Grundwassermengen vermelden. Nach Erstellung und Einreichung aller erforderlichen Antragsunterlagen erteilte bereits im Sommer des Jahres 2021 die Struktur und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz (SGD Nord) die Genehmigung für den Ausbau der Erkundungsbohrung zum Trinkwasserbrunnen. Mit dem Ausbau des Brunnens wurde nun Anfang März 2022 begonnen. Das beauftragte Brunnenbauunternehmen H. Anger’s Söhne aus Hessisch Lichtenau wird die Bohrung auf die angestrebte Tiefe von 260 m niederbringen. Damit erreicht der neue Tiefbrunnen TB Laubenheim ungefähr das gleiche Niveau wie die beiden etwa 1,3 km südlich gelegenen Tiefbrunnen Sonnenborn I & II, die zu den ergiebigsten Gewinnungsanlagen des Zweckverbandes zählen. 

Der Bohrdurchmesser beträgt an der tiefsten Stelle des Brunnens immerhin noch 0,6 m. Um eine möglichst große Lebensdauer dieses technischen Bauwerks auch für nachfolgende Generationen zu gewährleisten wird der Brunnen mit hochwertigsten Filter- und Vollrohren aus Edelstahl ausgebaut. Besonderes Merkmal dieses Brunnens wird auch sein, dass die Filter zur Gewinnung des Grundwassers erst ab einer Tiefe von rund 100 m beginnen und bis dorthin der Brunnen technisch vollständig gegen oberflächennahe Einflüsse abgesperrt wird. Zur Fertigstellung des Brunnens wird mit einer Bauzeit von rund 3 Monaten gerechnet. Danach müssen noch das Abschlussbauwerk (Brunnenstube) und der Stromanschluss hergestellt werden. Abschließend erfolgt der Bau der 2 km langen Transportleitung, damit das neu erschlossene Trinkwasser auch im Versorgungsgebiet verteilt werden kann. Beim Zweckverband wird damit gerechnet, dass es mindestens noch bis Anfang 2023 dauert, bis der erste Tropfen Wasser aus dem neuen Tiefbrunnen bei den Kunden aus dem Wasserhahn fließt.  
 
„Der Bau des neuen Tiefbrunnens, wird ein wichtiger Meilenstein zur langfristigen Sicherstellung der Trinkwasserversorgung für die Einwohner in unserem Verbandsgebiet sein“, so der Verbandsvorsteher Michael Cyfka. „Damit gewährleisten wir auch für nachfolgende Generationen eine hohe Versorgungssicherheit.“