Eine Tafel auf der "Aktuelles" geschrieben steht.

Werkausschuss fasst Grundsatzbeschluss zur Kooperation mit dem Wasserversorgungsunternehmen der ukrainischen Stadtgemeinde Myrhorod


Die Verbandsgemeinde Langenlonsheim-Stromberg betreibt seit Mitte 2022 eine kommunale Partnerschaft mit der Stadtgemeinde Myrhorod (Ukraine). Mittels Partnerschaftsvertrag wurde diese Zusammenarbeit beschlossen. Aufgrund des aktuellen Angriffskrieges in der Ukraine beschränkt sich die Partnerschaft vor allem auf den fernmündlichen Austausch, Videokonferenzen und Schriftwechsel sowie einen Besuch der ukrainischen Seite in der Verbandsgemeinde. Myrhorod ist eine Stadtgemeinde mit einer Stadt und 36 Dörfern und rd. 38.000 Einwohnern (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Myrhorod) in der zentralen Ukraine an dem Fluss Chorol. 

Bereits bei der Beschlussfassung zur Partnerschaft stellte die Verbandsgemeinde heraus, dass der Partnerschaftsvertrag vor allem eine Grundlage darstellt und ein inhaltlicher Austausch auf fachlicher Ebene mit den Fachabteilungen, dem Zweckverband Wasserversorgung Trollmühle und den Feuerwehren stattfinden soll. 

Gerade auf dem Sektor der Trinkwasserversorgung gibt es in der Stadtgemeinde Myrhorod, wie in der gesamten Ukraine, noch erhebliche Defizite. Die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat eine Betreiberplattform zur Stärkung von Partnerschaften kommunaler Unternehmen weltweit aufgebaut. Die Förderung erfolgt für den Zeitraum 07/2024 bis 06/2027. Für die Ukraine werden Solidaritätsbetreiberpartnerschaften zu unterschiedlichen technischen und betriebswirtschaftlichen Themen, wie z.B. Wasserverlustreduzierung, Energieeffizienz, Wasserqualitätsmanagement, Digitalisierung, Abfallreduzierung und mehr ins Leben gerufen. 

Die Plattform beschafft Mittel, finanziert Partnerschaften, unterstützt Umsetzung und Monitoring, bietet Netzwerkveranstaltungen, Weiterbildungen und Wissensaustausch für die Beschäftigten der Partnerunternehmen. Das Ziel ist es, langfristige Partnerschaften auf Augenhöhe zu schaffen mit Peer-to-Peer-Austausch zwischen Fachkräften der kommunalen Unternehmen. 

Hierzu fand am 22.Oktober 2024 eine Videokonferenz mit dem Projektleiter Heiko Heidemann und der Junior-Beraterin Anastasiia Kahlow (beide GIZ) sowie Verbandsvorsteher Michael Cyfka, der Werkleiterin Rika Glöde sowie der stv. Werkleiterin Birgit Casper statt. 

Das Projekt ist bereits mit interessierten Unternehmen gestartet. Allerdings findet aktuell eine Nachfinanzierung statt, durch die eine Solidaritätsbetreiberpartnerschaft zwischen dem Wasserversorger der Stadtgemeinde Myrhorod und dem Zweckverband Wasserversorgung Trollmühle mit in die Förderung aufgenommen werden kann. Herr Heidemann (GIZ) erwartet noch in diesem Jahr, spätestens jedoch Januar 2025 die Zusage des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), sodass ein entsprechender Vertrag über die Partnerschaft im 1. Quartal 2025 abgeschlossen werden könnte. Weiter führte Herr Heidemann aus, dass fürs Erste voraussichtlich 100.000 Euro zur Verfügung gestellt werden können, um die Logistik kümmert sich die GIZ. Weiterhin ist eine Projektverlängerung bis Juni 2028 (statt Juni 2027) in Prüfung. Dies wäre die erste Zusammenarbeit auf Ebene der Trinkwasserversorgung in ganz Rheinland-Pfalz. Bisher beschränkten sich die Partnerschaften eher im Bereich Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg und ostdeutschen Bundesländern. 

Der Werkausschuss des Zweckverbandes Trollmühle hat nun in seiner letzten Sitzung die Übernahme einer Solidaritätsbetreiberpartnerschaft mit dem Wasserversorger der Stadt gemeinde Myrhorod auf Grundlage der Betreiberplattform der GIZ einstimmig beschlossen. 

„Die vertraglichen Vereinbarungen werden nun auf den Weg gebracht und die Bereitstellung von Mitteln bzw. Darstellung der Fördermittel im Wirtschaftsbetrieb wird mit den zuständigen Aufsichtsbehörden jetzt abgestimmt. Somit kann das Projekt auf den Weg gebracht werden. Dies ist für uns ein weiterer wichtiger Schritt in der Zusammenarbeit mit unseren ukrainischen Freunden aus Myrhorod“, zeigt sich Verbandsvorsteher Michael Cyfka sehr zufrieden.